Hamburger Rolli-Allianz am 12.04.2018 – Rollstuhlbasketball in Hamburg an der Stadteilschule Alter Teichweg.
Wendige Flitzer beim Rollstuhlbasketball!
- Erster Projekttag an Stadtteilschule Alter Teichweg
- Senatskoordinatorin Ingrid Körner würdigt Engagement der Schule
- Ausblick auf Weltmeisterschaft 2018 in Hamburg
Mit Spannung erwarten Kids in ihren Rollstühlen das Startsignal. Als Ingrid Körner das Spiel anpfeift, stürmen die 14 Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 12 Jahren in zwei Mannschaften über das Feld. Die Hamburger Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen ist an diesem Donnerstag (12.04.2018) extra zum ersten Projekttag für inklusiven Sportunterricht an die Stadtteilschule Alter Teichweg gekommen. Das gemeinsame Sporttreiben im Rollstuhl wird für behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche an der Stadtteilschule mit Unterstützung der Hamburger Rolli-Allianz jetzt zur Normalität.
Der Projekttag stand unter Körners Schirmherrschaft. Die Gleichstellungsbeauftragte erinnerte daran, dass die Rolli-Allianz vor mehr als einem Jahr gegründet worden sei. „Die Rolli-Allianz will gemeinsame Begegnungen schaffen zwischen euch Fußgängern und euch Rollstuhlfahrer-Kindern“, sagt Körner. „Und dazu ist Rollstuhl-Basketball wunderbar geeignet. Wir probieren einfach, was wir damit schaffen können. Mit Begegnungen wie diesen erreichen wir, Vorurteile abzubauen, euch gegenseitig kennenzulernen, ein Miteinander zu schaffen und ganz neue Erfahrungen zu gewinnen“, fügte sie hinzu. Körner gab zugleich einen Ausblick auf die Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft im August in Hamburg. Wenn dann 28 Profimannschaften aus 19 Ländern kämen, sei dies für die Kinder eine gute Gelegenheit, sich dabei vielfältig einzubringen.
Schuldirektor Björn Lengwenus verwies darauf, dass die Stadtteilschule eine Schwerpunktschule der Inklusion sei, an der Schüler mit ganz unterschiedlichen Behinderungen lernten. Deswegen sei Rollstuhlbasketball etwas ganz Großartiges für die Kinder. Er bietet ihnen komplett neue Bewegungserfahrungen, so der Schulleiter. Der Rollstuhl als Sportgerät habe zum Beispiel Achtklässler riesig begeistert. Man sehe an der Motivation der Schüler, wie es sie reize, so etwas Hervorragendes ausprobieren zu dürfen, betonte Lengwenus.
Unter der Leitung von Peter Richarz, Lehrbeauftragter beim Deutschen Rollstuhl-Sportverband (DRS) und Jugend-Nationaltrainer, jagten die Schüler bei ihrem Match über das Spielfeld. Immer wieder gab Richarz neue Tipps und zeigte viele Tricks. Dabei lernen die Schüler, sich mit dem Rollstuhl zu bewegen und einen Basketball aus dem Rollstuhl in den Korb zu werfen. Die Kids sammeln auf Augenhöhe intensive Erfahrungen für die alltäglichen Herausforderungen. Neben bekannten Sportspielen wie Rollstuhlbasketball gibt es zahlreiche weitere Anregungen zum inklusiven Sportunterricht, bei dem Rolli-Fahrer und Fußgänger gleichberechtigt eingebunden werden können.
Dieses Wissen unterstützt die Lehrer bei ihren unterschiedlichen Tätigkeiten in den Rollstuhl-Sportgruppen. Ein Perspektivwechsel ist dabei nicht nur eine persönliche Bereicherung, sondern auch eine wertvolle Erfahrung für die zukünftige Unterrichtsgestaltung. So sammeln behinderte und nicht behinderte Kinder intensive Erfahrungen, um die Frage „Schaffe ich das?“ positiv zu beantworten.
In der Hamburger Rolli-Allianz haben sich der Deutsche Rollstuhl-Sportverband, die Stiftung Allianz für Kinder und der Verein Allianz für die Jugend zusammengeschlossen. Partner sind ebenso das BG Klinikum Hamburg, die Evangelische Stiftung Alsterdorf, der Hamburger Sportbund sowie der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg. Die Laufzeit des Projektes ist vorerst für den Zeitraum von drei Jahren ausgelegt. Weitere Informationen zu dem Projekt der Hamburger Rolli-Allianz finden Sie unter: www.drs.org/cms/projekte/schulprojekte/hamburg/hamburger-rolli-allianz.html
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Bild & Text: Michael Best – Allianz Deutschland AG