Tageblatt24 News Nachrichten HamburgLangfristige, nachhaltige Strategie muss her

Hamburg – Hamburgs Schulsenator Ties Rabe, der Sprecher der SPD- und Grün-geführten Kultusministerien, fordert eine gemeinsame Bund-Länder-Strategie zur erheblichen Verbesserung der digitalen Bildung und eine Modernisierung der Schulen. Rabe sagt: „Digitale Bildung entscheidet über die Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft. Wir begrüßen es deshalb, dass die Bundesbildungsministerin ihren bisherigen Widerstand gegen ein Schulförderprogramm des Bundes aufgegeben hat und fünf Milliarden Euro für die digitale Bildung an Schulen zur Verfügung stellen will. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Doch den Ankündigungen müssen jetzt auch Taten folgen. Hier ist die Bundesbildungsministerin bislang viele Antworten schuldig geblieben.“

Ties Rabe bezeichnet die digitale Bildung als ein sehr wichtiges Thema: „Digitale Bildung eröffnet neue Möglichkeiten für guten und anspruchsvollen Unterricht und bereitet junge Menschen besser auf die umfassende Digitalisierung in Beruf und Studium vor. Wir wollen deshalb, dass Schülerinnen und Schüler in allen Schulfächern den selbstverständlichen Umgang mit Computern und Programmen lernen. Der Einsatz digitaler Medien soll den Umgang mit Buch, Arbeitsmappe und Heft ergänzen, nicht verdrängen. Für die dazu notwendige Modernisierung unserer Schulen schlagen wir eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern vor.“

Die von Rabe geforderte Strategie umfasst vier wichtige Handlungsbereiche:

  1. Es reicht nicht, Schulen nur digital voran zu bringen. Lernfördernde, moderne Schulgebäude und gute Unterrichts- sowie Ganztagsangebote sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der digitalen Bildung. Bund, Länder und Kommunen vereinen sich daher zu einer umfassenden Bildungsallianz, in der sie die überfälligen, notwendigen Baumaßnahmen mit einer grundlegenden Sanierung und Modernisierung der Schulgebäude und der Verbesserung der Unterrichts- sowie Ausbau der Ganztagsangebote miteinander verbinden.
  2. Die Länder erarbeiten gemeinsame Bildungsstandards für digitale Bildung, passen ihre Lehr- und Bildungspläne an und organisieren das Aus- und Fortbildungsprogramm für die Lehrkräfte.
  3. Die Bundesregierung organisiert in Zusammenarbeit mit den Schulträgern an allen Schulen die digitale Infrastruktur mit Breitbandanschluss, WLAN, modernen Computern und dauerhafter Wartung der Geräte. Darüber hinaus klärt die Bundesregierung die offenen Fragen des Datenschutzes und des Urheberrechtes.
  4. Bund und Länder fördern in einer konzertierten Aktion mit Softwareentwicklern und Schulbuchverlagen die Entwicklung pädagogisch hochwertiger Lernprogramme und Programme für gute Schulverwaltungssoftware.

Ties Rabe: „Ein gutes Programm für digitale Bildung und moderne Schulen braucht ein solides Fundament. Die anerkannte Studie der Bertelsmann-Stiftung prognostiziert für guten Unterricht mit digitalen Medien zusätzliche Kosten von mehr als drei Milliarden Euro pro Jahr. Einmalige Wahlgeschenke machen keinen Sinn, wenn die hohen Folgekosten nicht mitbedacht werden. Vielmehr brauchen wir ein dauerhaftes Bund-Länder-Programm.“

Der Senator ist überzeugt: „Deutschland kann es sich nicht leisten, dass jede zweite Schule ein Sanierungsfall ist. Computer und schnelle Funkverbindungen bringen wenig, wenn Schülerinnen und Schüler in sanierungsbedürftigen Schulen lernen müssen. Was bringen Apps, wenn nur jedes zweite Kind, das einen Ganztagsschulplatz will, auch einen bekommen kann.“

Ties Rabe: „Der Vorstoß von Ministerin Wanka ist ein erster Schritt. Ihr Vorstoß ist aber halbherzig, weil sie offensichtlich jetzt gar keine Entscheidungen sucht, sondern auf Koalitionsberatungen nach der Bundestagswahl zielt. Zudem fordert sie von den Ländern nur das, was sie für Dezember bereits lange angekündigt haben: eine eigene digitale Bildungsstrategie. Wir müssen deshalb vermeiden, dass der „Digitalpakt“ zu einer Luftnummer wird.“

„Ein umfassendes Schulprogramm für digitale Ausstattung, moderne Schulgebäude und mehr guten Ganztag ist aber zum Greifen nah. Das braucht mehr Geld und mehr Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Die Forderung der SPD, neun Milliarden Euro für eine Nationale Bildungsallianz bereit zu stellen, ist daher der richtige Weg. Nur so erreichen wir noch in dieser Legislaturperiode Fortschritte für gute, leistungsfähige und moderne Schulen.“

 

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Text: Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB)

Peter Albrecht, Pressesprecher – Stadt Hamburg

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